Zweite Olympia-Qualifikation im Turnen in Rüsselsheim
Bereits am vergangenen Wochenende (08./09.06.2024) wurde im Rahmen der Finals der erste Qualifikationswettkampf im Turnen für die Olympischen Spiele in Paris ausgetragen. Nun folgt zwei Wochen später die entscheidende zweite Qualifikation und die Spannung ist noch ein Stück weiter gestiegen. Während sich die DTB-Männer als komplettes Team bei den Weltmeisterschaften 2023 in Antwerpen für Paris qualifiziert haben und nun entsprechend fünf Startplätze zu vergeben sind, konnten die Frauen lediglich drei Einzelplätze erturnen. Zwei dieser drei Plätze sind bereits namentlich an Pauline Schäfer-Betz (KTV Chemnitz) und Sarah Voss (TZ DSHS Köln) vergeben. Jetzt geht es in Rüsselheim also um den dritten Platz.
Männer – es gilt, das beste Team zu finden
Männer-Cheftrainer Valeri Belenki hat bei seiner Vorschlagsliste nicht nur die Medaillen- und Finalchancen der einzelnen Athleten, sondern ganz besonders auch die Team-Konstellation für den Mannschaftswettkampf im Blick. Für konkrete Prognosen ist es laut Belenki bisher noch zu früh, denn "wir haben eine zweite Qualifikation und erst danach wird abgerechnet", sagte Belenki, dem nichtsdestotrotz das starke Abschneiden vor allem von Barren-Weltmeister Lukas Dauser (TSV Unterhaching) und Routinier Andreas Toba (TK Hannover) bei den Finals nicht entgangen ist.
Frauen – enger Kampf ums letzte Olympiaticket – Emma Malewski muss passen
Im Rahmen der Mehrkampfentscheidung bei den Finals, die gleichzeitig in die Olympiaqualifikation einfloss, haben einige Athletinnen ihr Potenzial für mögliche Top-Platzierungen in Paris unterstrichen. Neben der Deutschen Rekordmeisterin Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart) am Stufenbarren und Vereinskameradin Helen Kevric (MTV Stuttgart) am Stufenbarren sowie im Mehrkampf, hat auch die frisch gebackene Deutsche Meisterin am Sprung Karina Schönmaier (TuS Chemnitz-Altendorf) die Finalprognose für Paris erfüllt. Sie führen das Rennen um den letzten verbleibenden Olympiastartplatz an.
Emma Malewski musste hingegen ihre Teilnahme an der zweiten Qualifikation verletzungsbedingt absagen, womit der Olympiatraum für die 19-Jährige vorerst geplatzt ist. Die Europameisterin von 2022 kämpft seit mehreren Wochen mit einer Knorpelverletzung an der rechten Schulter. Bei den Deutschen Meisterschaften brach diese wieder stärker auf, so dass ein Einsatz in Rüsselheim unmöglich ist.
Starterinnen:
Marlene Gotthardt (MTV Stuttgart)
Helen Kevric (MTV Stuttgart)
Anna-Lena König (TV Bodersweiher)
Janoah Müller (TSG Haßloch)
Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf)
Pauline Schäfer-Betz (KTV Chemnitz)
Jessica Schlegel (TuG Leipzig)
Karina Schönmaier (TuS Chemnitz-Altendorf)
Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart)
Silja Stöhr (SG Heddesheim)
Sarah Voss (TZ DSHS Köln)
Starter:
Pascal Brendel (KTV Wetzlar)
Lukas Dauser (TSV Unterhaching)
Nils Dunkel (SV Halle)
Timo Eder (MTV Ludwigsburg)
Carlo Hörr (TSV Schmiden)
Milan Hosseini (TG Böckingen)
Maxim Kovalenko (TV 1883 Bous)
Alexander Kunz (TSV Pfuhl)
Nils Matache (SC Berlin)
Daniel Mousichidis (TV Schwalbach)
Leonard Prügel (KTV Chemnitz)
Felix Remuta (TSV Unterhaching)
Karim Rida (SC Berlin)
Andreas Toba (TK Hannover)
Glenn Trebing (TK Hannover)
Wettkampfzeitplan
Samstag, 22. Juni 2024
10:30 – 12:45 Uhr: Jugendländerkampf Männer
14:00 – 16:45 Uhr: Olympia-Qualifikation Männer
19:00 – 20:45 Uhr: Olympia-Qualifikation Frauen
Nominierungsprozedere
Am Sonntag (23.06.2024) werden die Lenkungsstäbe in ihren Sitzungen beschließen, welche Athletinnen und Athleten der DTB für die Olympischen Spiele zur Nominierung an den DOSB vorschlägt. Der DTB wird gegen Sonntagmittag über diese Entscheidung informieren.
Die finale Olympianominierung obliegt dem DOSB, der die Namen der Turnerinnen und Turner für Paris nach dessen Nominierungssitzung am 2. Juli bekannt geben wird.