Dauser und Dunkel turnen ins Finale
Die deutschen Turner haben bei den Olympischen Spielen in Paris einen ordentlichen Auftakt gehabt, jedoch mit 245,395 Punkten das Teamfinale auf Rang elf leider knapp verpasst. Lukas Dauser zog am Barren mit 15,166 Punkten auf Platz fünf in das Finale ein. Teamkollege Nils Dunkel schaffte im Mehrkampf den Sprung in den Endkampf. Am Pauschenpferd hatte er Pech und verpasste das Finale wie auch Andreas Toba trotz guter Übung am Reck, den Einzug ins Finale knapp.
„Wir haben einen guten Wettkampf geturnt aber leider keinen sehr guten. Wir haben an einigen Geräten Zehntel liegen lassen. Daher hat es leider nicht für das Teamfinale erreicht, was schade ist. Ich freue mich über mein Barrenfinale und werde dort neu angreifen“, sagte Lukas Dauser.
Sicherer Auftakt am Boden
Nils Dunkel hatte am Morgen des ersten Olympiatages die Ehre den Wettkampf für das TeamD in der ersten Division zu beginnen. Der Erfurter turnte am Boden sicher sein Programm und ballte nach seinem gelungenen Start die Faust – 12,600 Punkte für den in Halle trainierenden. Ihm folgte Timo Eder, der bei seinem Olympia-Debüt keinerlei Nerven zeigte. Der erst 19-Jährige sicherte dem Team gute 13,400 Punkte. Im folgte Lukas Dauser, der ebenfalls souverän seine Bahnen zog. Lediglich beim letzten Element musste der Münchner einen größeren Schritt tätigen. 13,233 Punkte bekam der Schützling von Hubert Brylok. Letzter Bodenturner aus deutscher Sicht war Pascal Brendel. Der Hesse zeigte ein schwieriges Programm, hatte kleinere Standfehler und trat einmal etwas aus der Fläche heraus. Mit 13,600 Punkten sorgte er für den höchsten Wert des Teams und rundete den gelungenen Auftakt ab. 40,233 Punkte hatte Deutschland nach dem ersten Gerät zu Buche stehen.
Dunkel glänzt am Pauschenpferd – aber zwei Absteiger im Team
Dann kam das Pauschenpferd, Routinier Toba eröffnete hier und sorgte für 13,066 Punkte. Es folgte Timo Eder, der leider einmal abstiegen musste und auf 12,800 Zahler kam. Auch der nachfolgende Brendel musste das Gerät einmal verlassen. „Nur“ 12,333 Punkte für den 20-Jährigen. Der Druck lastete nun auf den Schlussturner dieses Gerätes Nils Dunkel. Der 27-Jährige hielt diesem Druck brillant stand. Mit einer Top Vorstellung erzielte er 14,566 Punkte und darf sich berechtigte Hoffnungen auf das Gerätfinale machen. Nach dem zweiten Gerät hatte das Turn-Team 80,665 Punkte gesammelt, aber auch einen Sturz mit in die Wertung genommen
.Ringe verläuft nach Plan
An den Ringen machte Timo Eder den Vorturner. Der Ludwigsburger war sicher und ohne größere Fehler unterwegs - 13,066 Zähler für ihn. Auch bei Brendel (13,000 Pkt.), Dunkel (13,700 Pkt.) und Toba (12,966 Pkt.) verlief alles nach Plan. Letzterer heizte nach seiner Übung die deutsche Fankurve ordentlich ein. 120,431 Punkte war der Stand zur Halbzeit.
Toba zimmert Sprung in den Stand
Am Sprung, startete Dunkel mit einem guten Kasamatsu jedoch mit einem kleinen Ausfallschritt - 13,600 Punkte. Timo Eder hatte einen etwas besseren Stand und erzielte 13,900 Zähler. Andreas Toba zimmerte anschließend seinen Kasamatsu komplett in den Stand und holte starke 14,300 Punkte. Als letzter war Pascal Brendel an der Reihe. Bei seinem hohen Roche, einem Doppelsalto vorwärts gehockt, musste er leider einen großen Schritt nach vorne tätigen. 13,900 Punkte für den Wehrheimer. Nach vier Geräten hatte die DTB-Riege 162,531 Punkte gesammelt.
Moment der Wahrheit an den Holmen – Dauser liefert Weltklasse
Dann kam der Barren und damit ein Schlüsselgerät aus deutscher Sicht: Eder startete erneut gut und kam mit minimalen Unsauberkeiten auf 13,366 Punkte. Es folgte Brendel, der beim Abgang - Doppelsalto vorwärts - kämpfen musste, um einen Sturz zu vermeiden - 13,133 Punkte. Dunkel machte seine Sache ebenfalls ordentlich, hatte beim gleichen Abgang ebenfalls leichte Standprobleme - 13,966 Punkte. Als letztes war Lukas Dauser an der Reihe: Der Olympiazweite von Peking turnte nach seiner Oberarmverletzung wieder sein schwieriges Programm mit einem Wert von 6,6. Der 31-Jährige absolvierte alle Höchstschwierigkeiten inklusive dem Tsalakidis sicher und holte 15,166 Punkten, ein Wert, der die Tür ins Gerätfinale weit aufstieß. Riesenjubel bei Dauser und in der deutschen Riege um Chefcoach Valeri Belenki. 205,029 Punkte hatte Deutschland vor dem letzten Gerät auf dem Konto.
Am Reck der solide Schlusspunkt – hoffen aufs Finale
Beim Schlussgerät Reck ging wieder Eder als erstes in Rennen, der solide turnte, jedoch beim Abgang Ausfallschritte hatte - 12,266 Punkte. Dunkel folgte solide, der Sportsoldat kam auf 12,800 Zähler. Danach turnte Brendel stark mit souveränen Fliegern an der Stange. Ordentliche 13,466 Punkte holte er. Als letztes war "Andi" Toba an der Reihe. Mit vier schwierigen Fliegern und einem tollen Abgang machte er den guten Auftritt unter dem Jubel seines Teams perfekt. Der Niedersachse kam auf 14,100 Punkte. Das Team hatte 245, 395 Punkte errungen und hofft auf das Finale.