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Lukas Dauser ist Deutscher Mehrkampfmeister

Andreas Toba gewinnt Silber und Bronze geht am Samstag an Timo Eder. Am Sonntag holt Dauser in den Gerätefinals Silber am Reck. An den Ringen kann sich Nils Dinkel vom SV Halle die Bronzemedaille sichern.

Andreas Toba, Lukas Dauser und Timo Eder
Andreas Toba, Lukas Dauser und Timo Eder | Foto: Minkusimages

In einem bis zum Schluss spannenden Wettkampf konnte Lukas Dauser vom TSV Unterhaching mit ingesamt 82,765 Punkten die Deutsche Meisterschaft im Mehrkampf für sich entscheiden. Den zweiten Platz sicherte sich Andreas Toba (TK Hannover) mit 82,398 Zählern und Position drei geht mit einer Gesamtpunktzahl von 81,430 Punkten an den 18-jährigen Timo Eder (MTV Ludwigsburg). Damit haben die drei einen wichtigen Schritt im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation gemacht.


Nach einem schwierigen Einstieg bei dem Dauser am zweiten Gerät, dem Pauschenpferd, absteigen musste, war er nach seiner Ringübung zum ersten Mal mit seiner Leistung bei diesem Wettkampf sehr zufrieden. "Und dann habe ich den Sprung hier direkt vor meiner Familie hingestellt und wusste, dass als Nächstes der Barren kommt", führte der Barren-Weltmeister durch seinen Wettkampf. Den Grundstein für seinen Erfolg legte Dauser schließlich an seinem Paradegerät. Mit 15,333 Punkten erzielte er dort zurecht die höchste Punktzahl des Tages. Dauser und Toba trennten vor dem Reck, dem entscheidenen sechsten Gerät, nur wenige Zehntel. Dort legte der Hannoveraner mit einer starken Übung vor (13,933 Punkte). Dauser kam zwar nicht ganz an die Punktzahl seines Kontahenten heran (13,800 Punkte), doch sein Vorsprung reichte für den Deutschen Mehrkampftitel. 


"Mir bedeutet dieser Titel enorm viel. Der erste Titel, den man gewinnt, ist wahrscheinlich immer der Schönste. Doch für mich ist es der Letzte und der ist auch echt schön. Zumindest werde ich, abgesehen von den Olympischen Spielen, keinen Mehrkampf mehr turnen", erklärte Lukas Dauser direkt im Anschluss an die Siegerehrung. Den Titel hätte er Andreas Toba allerdings auch gegönnt. Dieser zeigte sich nach dem Wettkampf extrem dankbar für die Unterstützung, die er von seinem engsten Umfeld in letzter Zeit erfahren hat. "Ich habe heute bewiesen, dass ich doch noch turnen kann. Die letzte Zeit verlief natürlich nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte", sagte der 33-Jährige und spielte damit auf seine Verletzung und weniger erfolgreiche Wettkämpfe in der Vergangenheit an. "Ich habe so viel trainiert wie noch nie in meinem Leben, so hart trainiert wie noch nie und so zielstrebig wie noch nie. Der heutige Wettkampf war für mich ein Schritt in die richtige Richtung."



Wie auch bei den Frauen stellt die Deutsche Meisterschaft im Mehrkampf den ersten von zwei Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele in Paris dar. Dementsprechend fiel auch aufgrund der hohen Erwartungshaltung viel Druck von den beiden Athleten ab. "Wir entscheiden nach der zweiten Qualifikation, wer mit nach Paris fährt. Danach wird der Lenkungsstab über meinen Vorschlag diskutieren und entscheiden. Es gibt aber natürlich Athleten, auf die man einfach nicht verzichten kann", erklärte Cheftrainer Valeri Belenki. 


Spannender letzter Finaltag im Gerätturnen

Routiniers melden sich mit Goldmedaillen zurück und auch die nächste Turn-Generation schnappt sich erste Meistertitel


In einer fast ausverkauften Süwag Energie ARENA wurden am Sonntag (09.06.2024) gleich mehrere Deutsche Meistertitel ausgeturnt. An diesem Tag standen für die Turnerinnen und Turner die Gerätfinals auf dem Programm.


Den Anfang machten die Männer am Sprung. Hier konnte sich Felix Remuta (TSV Unterhaching) als neuer Deutscher Meister mit 14,025 Zählern durchsetzen. Die Silbermedaille geht an Tom Schulze vom SC Cottbus mit 13,850 Punkten und Bronze mit 13,600 Punkten an Maxim Kovalenko vom TV Bous, der am Samstag die Qualifikation für sich entscheiden konnte.


In einem hochkarätig besetzten Finale am Schwebebalken, konnte sich Sarah Voss (TZ DSHS Köln) mit 13,975 Punkten die Deutsche Meisterschaft sichern. Sie verwies die Deutsche Meisterin im Mehrkampf Helen Kevric (MTV Stuttgart) mit 13,050 Zählern auf den zweiten Platz. Pauline Schäfer-Betz (KTV Chemnitz) holte knapp mit nur 0,025 Punkten Differenz Bronze (13,025 Punkte). Dafür ausschlaggebend war ihr Abgang vom Gerät bei ihrem Schäfer-Salto.


Im Finale am Barren konnte sich Favorit und Barren-Weltmeister Lukas Dauser (TSV Unterhaching) souverän gegen seine Kontrahenten durchsetzen. Für die Ausführung seiner Übung bekam er 8,9 Punkte bei einem Schwierigkeitswert von 6,6. Silber gewann Andreas Toba (TK Hannover) mit 14,025 Punkten und Bronze ging an den Deutschen Meister aus dem vergangenen Jahr, Glenn Trebing (TK Hannover) mit 13,500 Zählern.


Nach ihrem Deutschen Meistertitel im Mehrkampf konnte sich Helen Kevric auch am Boden zur Deutschen Meisterin küren. Sie siegte mit 13,425 Punkten vor Karina Schönmaier (TuS Chemnitz-Altendorf) mit 13,075 Zählern und Pauline Schäfer-Betz (12,800 Punkte).


Einmal Platzwechsel hieß es für Dauser und Toba nach dem Reckfinale. Hier konnte sich der Hannoveraner gegen Dauser durchsetzen und sich verdient zum Deutschen Meister am Königsgerät küren. Toba präsentierte dem Publikum in Frankfurt mit Abstand die schwierigste Übung (D-Wert: 6,3) und erhielt insgesamt 14,475 Punkte. „Nach dem Mehrkampf gestern ist natürlich sehr viel Druck von mir abgefallen. Aber heute habe ich mir selbst viel Druck gemacht, die schwierigere Übung im Wettkampf vernünftig zu turnen. Ich freue mich sehr, dass der Verlauf und die Ausführung der Übung immer besser wird und es nicht immer nur gekämpft ist. Diese Kleinigkeiten zeigen mir, dass sich das intensive Training der letzten Wochen bezahlt machen“, freute sich der frisch gebackene Deutsche Reckmeister. Dauser auf dem Silberrang bekam von den Kampfrichter*innen 13,825 Zähler und verwies Carlo Hörr vom TSV Schmiden denkbar knapp auf Position drei. Dieser erhielt die gleiche Punktzahl vom Kampfgericht, landete jedoch aufgrund der schlechteren Ausführung hinter ihm.


Im Finale am Boden konnte Pascal Brendel (KTV Wetzlar) zum ersten Mal bei diesen Finals seine Leistung richtig abrufen. Mit einer sauber geturnten Bodenübung, die einen Schwierigkeitswert von 5,9 hatte, wurde er zurecht mit 14,325 Punkten Deutscher Meister am Boden. Der zweite Platz ging an Daniel Mousichidis (TV Schwalbach). Er bekam vom Kampfgericht 13,975 Zähler. Die Bronzemedaille sicherte sich Dario Sissakis (SC Berlin) mit 13,800 Punkten.


Am Sprung wurde Karina Schönmaier zum ersten Mal in ihrer Karriere Deutsche Meisterin. Die Chemnitzerin zeigte einen sehr sauberen Jurtschenko mit Doppelschraube als ersten Sprung und kam in Summe ihrer beiden Sprünge auf 13,887 Punkte. Zweitplatziere wurde Marlene Gotthardt (MTV Stuttgart) mit 13,325 Zählern. Auf Position drei landete Sina Tittel von der TS NeckarGym-Nürtingen.


Daniel Mousichidis krönte sich zum neuen Deutschen Meister am Pauschenpferd. Mit 14,225 Punkten setzte sich der Schwalbacher gegen Timo Eder vom MTV Ludwigsburg (14,025 Zähler) und Routinier Andreas Toba (13,975 Punkte) durch.


Mit Spannung erwartet wurde an diesem Sonntag das Finale am Stufenbarren. Schließlich trafen an dem Gerät noch einmal an diesem Wochenende die beiden heißesten Konkurrentinnen im Kampf um das Olympiaticket bei den Frauen, Helen Kevric und Elisabeth Seitz (beide MTV Stuttgart), direkt aufeinander. Beide Athletinnen turnten eine sehr saubere Übung an ihrem Paradegerät und beendeten diese jeweils mit einem Abgang, den sie in den Stand zimmerten. Seitz setzte sich mit einer herausragenden Wertung von 14,750 Punkten gegen die 16-jährige Kevric (14,400 Punkte) durch und verteidigte ihren Deutschen Meistertitel. „Ich habe noch lange nicht aufgegeben“, gab sich die deutsche Rekordmeisterin, es ist ihre 26. Deutsche Meisterschaft, nach der gestrigen ersten Qlympia-Qualifikation kämpferisch. Bronze ging an Karina Schönmaier (13,200 Punkte).


Den Abschluss des Tages lieferten die Männer mit dem Finale an den Ringen. Neuer Deutscher Meister an den Ringen wurde mit 14,050 Punkten Artur Sahakyan (TB Altendorf Essen). Silber ging an Andreas Toba mit 13,950 Zählern und Bronze sicherte sich Nils Dunkel (SV Halle) mit 13,825 Punkten.


„Ich habe Bock auf die anstehenden Wochen und habe wieder gemerkt, wie geil es ist, vor so einer Atmosphäre und einem solch grandiosem Publikum zu turnen“, erzählte Pauline Schäfer-Betz nach ihrem Wettkampf.

In zwei Wochen wird in Rüsselsheim der zweite Qualifikationswettkampf für die Männer und Frauen um die Olympiaplätze stattfinden. Tickets dazu gibt es hier: Tickets (dtb.de)


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