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Königinnentreffen auf historischem Boden

von Eckhard Herholz, gymmedia

Maxi Gnauck (l.), Johanna Quaas (m.) und Elisabeth Seitz (r.) in der Jahnstadt Freyburg
Maxi Gnauck (l.), Johanna Quaas (m.) und Elisabeth Seitz (r.) in der Jahnstadt Freyburg Foto: LTV/S-A

Mehr Symbolik geht nicht! Trafen sich doch aus Anlass des 100. JAHNTURNFESTES in der Jahnstadt Freyburg an diesem Wochenende zwei Königinnen des modernen Kunstturnens mit der Grand Dame des Seniorenturnens, Johanna QUAAS: Die Stufenbarren-Olympiasiegerin von 1980 Maxi GNAUCK und Deutschlands Ex-Europameisterin (2022) und Deutsche Rekordmeisterin Elisabetz SEITZ nahmen die im Guinness Book of World Records seit über 10 Jahren noch immer unwidersprochene "älteste Wettkampfturnerin der Welt" in ihre Mitte - und die gegenseitige Bewunderung war schier grenzenlos, auch durch das um sie herum gescharte aktive Turnvolk des Landes, das dann auf der Turnwiese an die Geräte ging, die seit über 200 Jahren von Friedrich Ludwig Jahn zur allgemeinen Ertüchtigung und Pflege des Körperwohls empfohlen wurden ...!


Hauptanlass waren das seit 1901 durchgeführte Jahnturnfest, das bei seinem 100. Jubiläum einen gewaltigen Zuspruch fand:


Über 2.000 bewegungshungrige Teilnehmer und Festgäste  aus 14 deutschen Landesverbänden, sogar aus Schweden, Frankreich, Osterreich und der Schweiz waren dabei! Im Jahn'schen Stil der damaligen Hasenheide wurde und wird hier auf der Wiese geturnt, allerdings an modernsten Turngeräten der heutigen Zeit und nach abgestuften und altersgerechten Programmen.


Erfreuliche Tatsachen nahmen die langjährigen Organisatoren um Martin Scheller und Bianka Hüller vom Landesturnverband Sachsen-Anhalt mit Freude zur Kenntnis, dass dabei der Anteil der Jugendturnerinnen und -turner ab 15 Jahre aufwärts wieder zunimmt!


In gemeinsamen, zweitägigen Wettkampfrunden von morgens bis fast in die Dunkelheit gab es ein Miteinander der Generationen, wie es nur der Sport zu gestalten vermag. Da turnte z. B. Marion Schindler (TuS Leipzig Mockau) als Achtzigjährige und damit älteste Wettkämpferin bei den Frauen und stand am Ende auf jenem Podest, das langjährig Johanna Quaas eingenommen hatte. Kurz vor seinem 90. Geburtstag und zum 14. Male trat der älteste Turner Helmut Wrogemann vom MTV Gießen gemeinsam mit den Jugendlichen auf einer turbulenten grünen Wettkampffläche an die Geräte. Selbst ein Bizepsabriss kurz vor seiner Freyburg-Anreise hatte Helmut Wrogemann nicht abgehalten, an die Wettkampfgeräte zu gehen und sein Ziel: "Zum 101. Jahnturnfest trete ich mit 90 unbedingt noch mal an."


Und vom Magnesiabottich war Johanna Quaas, wenige Wochen vor ihrem 99. Geburtstag kaum wegzukriegen, am liebsten wäre sie noch selbst wieder an die Geräte gegangen, hatte sie doch hier, bei ihrem Lieblingswettkampf, den sie selbst zum 'zigsten Male gewonnen hatte. Allerdings hatte sie im "zarten Alter" von 92 Jahren ihren letzten offiziellen Wettkampf bestritten - hier in Freyburg, bei ihrem Lieblingwettkampf!


Unmöglich, die vielen persönlichen Spitzenleistungen hier zu kommentieren, die für jeden, der hier startete das Ergebnis jahrelanger, wöchentlich mehrmaliger Trainingsstunden waren. Und doch ragen da immer noch einige Spitzen besonders heraus: Da präsentierte sich z. B. der mit 86 Jahren Drittälteste der Männerkonkurrenz in einer blendender Technik am Stützreck: Siegfried "Siggi" Bauer aus Markkleeberg, der sich danach seinen 697. Wettkampf (!!) im Wettkampfbuch bestätigen lassen konnte!! Da liegt bestimmt bis zum Deutschen Turnfest im nächten Jahr die 700. Eintragung in der Luft! Wenn das mal nicht der nächste Eintrag ins "Guinness Buch der Weltrekorde" wird ...!


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