Von Fabian Wölfling, Mitteldeutsche Zeitung
Halle (Saale) -
Am Montagmorgen schickte Lukas Dauser via Instagram schon wieder Grüße aus der Turnhalle in der Robert-Koch-Straße. „Neue Woche, neue Ziele“, schrieb der Spitzenturner zwei Tage nach seinem gelungenen Neustart in Singen am Bodensee.
Seit dem vergangenen Wochenende ist nicht nur der 27-Jährige, der seit rund fünf Wochen in Halle bei Hubert Brylok trainiert, wieder im Wettkampfmodus. Der so aussieht: Bundesliga am Wochenende, trainieren, Bundesliga, trainieren und noch einmal Bundesliga. Eine hohe, aber willkommene Belastung. „Ich freue mich richtig, wieder vor Kampfrichtern zu stehen“, sagt Dauser, der in der Eliteliga für die TG Saar startet.
Lukas Dauser hatte fast ein Jahr lang keinen Wettkampf
Hat ja auch fast ein Jahr gedauert. Das Bundesligafinale im Dezember 2019 war für Dauser der letzte Wettkampf. Dann kam die Corona-Pandemie. Die auch Nils Dunkel, der auf der Suche nach neuen Reizen wie Dauser aus Berlin nach Halle zu Brylok und Lokalmatador Nick Klessing gewechselt ist, zur längsten Pause seiner Karriere zwang. „Aufgeregt“, war der 23-Jährige daher vor dem ersten Bundesligawettkampf. Er startet wie Klessing für den KTV Straubenhardt. „Ich wusste gar nicht mehr, wie das funktioniert mit einem Wettkampf.“ Fehlerfrei wollte er bleiben. Klappte nur bedingt.
Drei Zähler konnte Dunkel erturnen. Klessing kam auf fünf Punkte. Am Ende unterlag Meister Straubenhardt beim Siegerländer KV. Besser lief es für Dauser, der mit Vizemeister TG Saar gewann. 15 Punkte steuerte der Neu-Wahlhallenser bei. „Ein guter Einstand, darauf kann ich aufbauen“, bilanzierte Barrenspezialist Dauser.
Spitzenturner aus Halle beim Neustart
Aufbauen auf dem Neustart, das wollen alle drei Spitzenturner, die nun Halle als Trainingsheimat angeben. Allerding ist SV-Athlet Klessing gerade in der Endphase seiner Ausbildung bei der Bundespolizei, nur an den Wochenenden in Halle, sonst in Kienbaum.
Das große Ziel des Trios sind die Deutschen Meisterschaften Anfang November. Die Bundesliga dient als hochklassiger Formaufbau. „Das ist der Jahreshöhepunkt, da will ich bei 100 Prozent sein“, sagt Dauser. Einige neue Elemente hat er an diesem Wochenende noch nicht gezeigt. „Bei den Deutschen will ich zeigen, dass ich da bin, Medaillen holen“, sagt Dunkel. Beide sind zuversichtlich. Und: Der Start in Halle, das sagen sie unisono, sei gelungen. (mz)