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Deutsche Turner stehen im Team-Finale der EM

Mehrkampfneunter Lukas Dauser und Nils Dunkel lösen Tickets für die Geräteentscheidungen

Lukas Dauser
Lukas Dauser | Foto: Tom Weller

Die deutschen Turner stehen bei den European Championships in München im Teamfinale. Trotz einiger größerer Fehler und Stürze erreichte die Riege von Cheftrainer Valeri Belenki in der Qualifikation am Donnerstag in der Olympiahalle mit 245,659 Punkten den siebten Platz und ist damit in der Entscheidung am Samstag dabei. Stärkste Mannschaft an diesem Auftakttag der Männer-Wettkämpfe war Großbritannien (255,827).


In der Mehrkampfentscheidung, die während des Vorkampfes fiel, siegte der Brite Joe Fraser mit 85,565 Punkten vor den beiden Türken Ahmet Onder (85,131 Punkte) und Adem Asil (84,465). Der Unterhachinger Lukas Dauser belegte als bester Deutscher mit 82,164 Punkten den neunten Platz. Der Olympiazweite von Tokio erkämpfte sich zudem ein Finalticket am Barren, sein Trainingskollege in Halle, Nils Dunkel, ist am Sonntag noch mal am Pauschenpferd dran.


"Wir hatten die Chance, uns weiter vorne zu platzieren", sagte Bundestrainer Valeri Belenki. Aber vor allem am Barren habe trotz sehr guter Vorbereitung einiges nicht funktioniert. "Ich bin happy, dass wir trotzdem im Teamfinale stehen."


Dort eins draufzusetzen, sich weniger Fehler zu erlauben, hat das Quintett fest vor. "Vielleicht geht es dann etwas weiter nach vorne", sagte Dauser. "Wir haben jetzt einen Tag Zeit, um das Ganze in Ruhe zu analysieren", fügte Dunkel hinzu. "Wir werden versuchen, eine Schippe draufzulegen."


Barren für Toba zu breit

Die deutschen Turner starteten am Pauschenpferd, und es gelang ihnen ein glänzender Einstand. Andreas Toba (13,866/D-Note: 5,6), Glenn Trebing (13,666/5,8), Nils Dunkel (14,366/6,1) und Lukas Dauser kamen allesamt ohne größere Fehler durch ihre Programme am Zittergerät und brachten bei einer Streichwertung 41,865 Punkte zusammen.


An die Ringe ließ sich zuerst der Hannoveraner Trebing heben, der zwei Tage zuvor noch über Beschwerden im Nacken geklagt und deshalb beim Podiumstraining kaum etwas gemacht hatte. Offenbar hatte sich schnelle Besserung eingestellt, denn mit 13,100 (5,0) gelang dem 22-Jährigen ein ordentlicher Vortrag. Dauser (13,333/5,2) und Dunkel (13,40/5,3) zogen nach, und Toba (13,966/5,5) ging die wacklige Angelegenheit beeindruckend ruhig an. Trotzdem rutschte die DTB-Riege mit 40,699 Punkten zurück.


Am Sprung leisteten sich alle Deutschen Standfehler. Toba (12,866/5,20) erwischte es am schlimmsten, er verließ seitlich die Matte und musste sich mit einer Hand abstützen. Der Cottbuser Lucas Kochan kam hier als fünfter Mann im Team zu seinem allerersten EM-Auftritt und beendete diesen mit 14,20 Punkten als Bester der vier Springer, die zusammen auf 42,699 Punkte kamen. Trebing und Dauser steuerten 13,766 und 13,633 Punkte bei.


Auch am Barren gab es Schwierigkeiten. Toba (12,766/5,0) leistete sich einen Drücker und deutete nach dem Abgang an, dass mit dem Gerät etwas nicht in Ordnung war. Offenbar war ein Holm nicht richtig festgedreht worden, wofür Belenki später die Schuld auf sich nahm. Die Holmengasse war zehn, 15 Zentimeter zu breit für Toba, und er musste kämpfen, um nicht herunterzufallen. Einen Vorwurf wollte der 31-Jährige niemandem deshalb machen: "Das ist ein Fehler, der passieren kann." Bei Dunkel (13,566/5,6) gab es nur Kleinigkeiten auszusetzen, Trebing (12,366/5,1) musste überraschend absteigen. Auch Dauser musste ein wenig kämpfen, reckte am Ende jedoch die Faust. 14,766 Punkte (6,4) bedeuteten für den EM-Dritten von 2021 den sicheren Finaleinzug. Das Team ordnete sich mit 41,098 Punkten im Gesamtklassement auf dem fünften Platz ein.


Am Reck bekam Trebing (12,333) gleich bei seinem ersten Flugelement die Stange nicht wieder richtig zu fassen und landete auf der Matte. Bei Dauser (13,50/5,3) lief bis auf einen kleinen Hüpfer nach dem Abgang alles glatt. Kochan (13,733/5,2) stellte nervenstark selbst diesen genau in den Stand. Bei Toba war von Anfang an der Wurm drin: Einmal musste der Silbermedaillengewinner von 2021 umplanen, dann konnte auch er seinen ersten Flieger nicht hängen und vergab mit 11,933 Zählern seine Chance aufs Weiterkommen an diesem Gerät. Im Teamranking fielen die Deutschen mit 39,566 Punkten auf den siebten Platz zurück.


Zum Schluss ging es an den Boden. Trebing (13,80/5,5) kam nach seiner Dreifachschraube zum Abschluss etwas ins Wanken. Dauser (13,766/5,3) hatte wieder allen Grund zum Jubeln. Toba (13,166/5,2) gelang noch ein ganz guter Abschluss, und er winkte ins Publikum. Kochan (13,233/5,4) demonstrierte erneut, warum Belenki sich für ihn entschieden hatte.

Zeitplan

19.08.22 10:00 – 12:50 GTm Junioren Qualifikation - Subdivision 1(DTB) 19.08.22 14:00 – 16:50 GTm Junioren Qualifikation - Subdivision 2 19.08.22 17:30 – 20:20 GTm Junioren Qualifikation - Subdivision 3

20.08.22 14:45 - 17:33 GTm Teamfinale

21.08.22 09:45 – 11:58 GTm Junioren Gerätfinals 21.08.22 13:45 – 14:08 GTm Bodenfinale 21.08.22 14:23 – 14:55 GTm Pauschenpferdfinale 21.08.22 15:01 – 15:33 GTm Ringefinale 21.08.22 15:39 – 16:11 GTm Sprungfinale 21.08.22 16:18 – 16:51 GTm Barrenfinale 21.08.22 16:57 – 17:30 GTm Reckfinale


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